Im Verlauf des Projektes wird diese Rubrik regelmäßig um neue Informationen ergänzt.
Sie finden diese Informationen und viele weitere auch auf der Internetseite der Landeshauptstadt Dresden:
www.dresden.de/green-urban-labs
Die Landeshauptstadt Dresden erhielt mit ihren Plänen zur Umgestaltung eines Teilbereichs des evangelisch-lutherischen Neuen Annenfriedhofs den Zuschlag für eine Förderung im Rahmen des
Bundesprogramms Green Urban Labs II in Höhe von 50.000 Euro. Von insgesamt 40 Bewerbungen aus 30 Kommunen wählte die Jury des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag
des Bundesministeriums des Innern für Bau und Heimat (BMI) sechs Modellvorhaben aus, die innovative Ansätze erproben, um innerstädtisches Grün zu stärken und neue Grün- und Freiräume zu
entwickeln.
Gemeinsam mit dem evangelisch-lutherischen Verband der Annenfriedhöfe Dresden überzeugte die Landeshauptstadt Dresden mit ihrem Vorhaben:
„Das Projekt lässt wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für die Entwicklung eines übergreifenden Leitbildes zur grünen Infrastruktur in der sich verdichtenden Stadt erwarten“, heißt es in der
Begründung der Fördergeber zu den Dresdner Ideen. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen sagt vorausblickend: „Ziel ist, aus nicht mehr für Bestattung genutzter Friedhofsfläche einen öffentlichen
Park für den dicht bebauten Dresdner Stadtteil Löbtau zu entwickeln. Dabei sollen bürgerschaftliche Initiativen einbezogen und die Friedhofsbezüge erhalten bleiben.“ Und Detlef Thiel, Leiter des
Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ergänzt: „Wir freuen uns über die Bundesförderung und die damit verbundene Forschungsassistenz zur Verwirklichung unserer Pläne für den Neuen
Annenfriedhof im Rahmen des städtischen Friedhofsentwicklungskonzeptes und versprechen uns wertvolle Erkenntnisse auch für die weitere Entwicklung unserer 58 Dresdner Friedhöfe.“
Die Umgestaltung und Umnutzung des etwa 3.400 Quadratmeter großen Teilbereichs „Friede und Hoffnung“ auf dem Neuen Annenfriedhof ist eine Herausforderung, die im Austausch mit vielen
Projektpartnern und unter Berücksichtigung von Denkmalpflege und ökologischer Aufwertung vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem evangelisch-lutherischen Verband der
Annenfriedhöfe Dresden angegangen wird. „Es gilt, diesem Friedhofsbereich einen größeren Mehrwert für den Stadtteil Löbtau zukommen zu lassen, ohne dabei den Charakter der unter
Gartendenkmalschutz stehenden Fläche oder den Pietätsanspruch aus den Augen zu verlieren“, betont Friedhofsverwalterin Lara Schink. Im Gespräch sind unter anderem ein Trauercafé, Verweilbereiche
mit Erholungswert, eine Schmetterlingswiese sowie kulturelle Formate, zum Beispiel Urban Art.
In der Landeshauptstadt Dresden befinden sich 58 Kirch- und Friedhöfe mit einer Gesamtfläche von 173 Hektar. Die Prognose im Friedhofsentwicklungskonzept geht für 2050 von einem Bedarf von 57,7
Hektar Bestattungsfläche aus. Für nicht mehr benötigte Bestattungsflächen sind Konzepte und Maßnahmen erforderlich, die die betreffenden Flächen erhalten und entwickeln, was aufgrund fehlender
Gebühreneinnahmen der Friedhofsverwaltungen auch als städtische Aufgabe begriffen wird.
(Quelle: Pressemitteilung Amt für Stadtgrün - Juli 2021)
Am 30. September 2021 stellte das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft das Projekt Green Urban Labs II (GUL) der Öffentlichkeit vor.
Der Einladung auf den Neuen Annenfriedhof folgten unter anderem Vertreter verschiedener Ämter und Institutionen, Dresdner Hochschulen, vom Landesdenkmalamt, von Friedhofsverwaltung und
Landeskirchenamt, der Kirchgemeinde, des Stadtbezirkes, der Bürgerschaft, des Freundeskreises der Annenfriedhöfe und weitere Interessierte.
Auf dem Programm standen:
- ein Rundgang über den Neuen Annenfriedhof (Teilbereich „Friede und Hoffnung“)
- die Vorstellung des Forschungsprojektes GUL im Kontext mit dem Friedhofsentwicklungskonzept der Stadt Dresden
- die Präsentation der Bachelorarbeit „Weiterentwicklung des Teilbereiches „Friede und Hoffnung“ des Neuen Annenfriedhofs Dresden – Vorschlag für die Umgestaltung unter Einbeziehung von Befragungen und Beobachtungen zum Besucherverhalten“ (Anja Zuranski, entstanden im Studiengang Gartenbau der HTW Dresden, 2021)
- eine moderierte Gesprächsrunde zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch erster Ideen für die Entwicklung des Friedhofes und zur Gestaltung der künftigen Zusammenarbeit
Ergebnisse im Überblick:
In der ersten Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass ein breites Spektrum an Bezügen zum Neuen Annenfriedhof vorhanden ist und großes Interesse besteht, sich auf verschiedenen fachlichen und praktischen Ebenen mit dieser besonderen Grünanlage zu befassen.
Es wurden Ideen, Ziele, Handlungsbedarfe und konkrete Projektideen angesprochen, die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bezug auf die Umgestaltung des Teilbereichs für den Neuen Annenfriedhofs wünschen. Einige Anregungen und Wünsche bezogen sich auch auf die Gestaltung des weiteren Beteiligungsprozesses.
Die Anwesenden erklärten ihr Interesse, weiter am Beteiligungsprozess mitwirken zu wollen.